Common Misconceptions in Movies about Computers
Tatiana Mitrokhina
1. Misconceptions in Movies
Das Wort „Misconception“ laut LEO bedeutet „falsche Auffassung“, „falsche Darstellung“, „irrige Meinung“. [15]
Misconceptions in Movies gibt es von zwei verschiedenen Typen: die „wahren“ Misconceptions, Fehler, und die anderen, die eher als „künstlerische Darstellung“, „allgemein verständliche Auffassung“, „andere Meinung“ anzusehen sind.
Zu dem ersten Typ zählen z. B. solche: der finnische Hacker, der am Flughafen von Los Angeles festgenommen wird, spricht in der englischen Originalfassung statt Finnisch akzentfreien Hochdeutsch, auch sein Pass ist ein deutscher Reisepass. [12] oder in fast allen amerikanischen Filmen, wo russische Soldaten auftauchen, tragen sie falsche Uniform. (z.B. „Red Heat“).
Der zweite Typ von „durchdachten“ Misconceptions ist vielfältig und sogar philosophisch: man darf Liebe, Beziehungen oder Kampf so darstellen, wie es in Filmen gemacht wird.
Verschiedene Phänomene, wissenschaftliche Ereignisse und menschliche Aktivitäten werden „falsch dargestellt“ und man versucht schon solche Misconceptions zu sammeln und zu analysieren, z.B.: Liebe (unzählige Liste von verfilmten Liebesgeschichten), Astronomie [7], Physik und Chemie [8], Körperbehinderungen [9], Religion [10], sogar - ganze Länder [11], etc.
Und wie es sich herausgestellt hat, sind Computers auch davon betroffen.
Ehrlich gesagt, bevor ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, habe ich nicht wirklich viel darauf geachtet, wie Computer in Filmen dargestellt werden. Nachdem ich mir aber einige Filme noch Mal angeschaut, etwas im Internet recherchiert und Freunde nachgefragt habe, habe ich viele interessante Sachen gefunden.
2.Computer misconceptions in movies
2.1Typen von Computer Misconceptions (CM)
Einige haben sich schon mit dem Thema auseinender gesetzt: man findet Sites und Chats, wo man darüber diskutiert, verschiedene Listen von „Best Computerfilms“ anbietet und sogar wissenschaftliche Artikel darüber verfasst.
Jakob Nielsen's Alertbox enthält eine Liste von 10 Computer Fehlern mit Beispielen, die oft in verschiedenen Filmen zu sehen sind:
1. The Hero Can Immediately Use Any UI
2. Time Travelers Can Use Current Designs
3. The 3D UI
4. Integration is Easy, Data Interoperates
5. Access Denied / Access Granted
6. Big Fonts
7. Star Trek's Talking Computer
8. Remote Manipulators
9. You've Got Mail is Always Good News
10. "This is Unix, It's Easy". [1]
Ich fand die Begründung für die erwähnten CMs sehr plausibel und , bevor ich anfange die CMs genau zu analysieren, möchte ich die Liste vervollständigen, obwohl sie bei Weitem nicht komplett ist:
11. Falls Computer kaputt geht, explodiert es (!);
12. Sogar Hacker benutzen UI
13. Mause benutzt fast keiner
14. Passworts sind sehr einfach zu erraten
CM kann man in einige Gruppen aufteilen:
Gruppe A: „schwerwiegende“ Fehler. Solche Fehler können dem Image der Computer wirklich schaden. (CM11)
Gruppe B: Typ “es ist nicht so und wird in der absehbaren Zukunft nicht so sein“. Deshalb können die CMs zur „irrigen Meinungsbildung“ beitragen. (CM1, CM2, CM4, CM5, CM10, CM14)
Gruppe C: „künstlerische Darstellung“, „special Effects“. Die CMs dienen dazu, einen Film interessant und/oder „benutzerfreundlich“ zu machen, d.h. ein normaler Mensch kann gut der Handlung folgen. (CM6, CM3, CM,6, CM7, CM8, CM9, CM12, CM13).
Einige Typen würde ich gerne detaillierter analysieren.
Über CM11 brauchen wir nicht lange zu diskutieren: Computer stürzen ab, kriegen Viren, explodieren aber nicht.
CM1 ist ein klassisches Beispiel der Gruppe B und es bleibt auch so. Das gehört einfach dazu. Die Polizisten finden doch den Mörder in Movies.
CM 4 stimmt immer noch: es gibt unzählige Probleme auf dem Gebiet Betriebssystem Interkommunikation. Windows startet aber doch auf Apple-Rechnern, und Microsoft und Linux-Firma Novell versuchen jetzt gemeinsame Sprache für die bessere „Wohngemeinschaft“ auf einem Server zu finden. [13]
Früher war es so, dass Zimmermädchen Liebesbriefe erst gut in die Tasche versteckt und dann heimlich geliefert haben. Das wurde aber in Filmen ganz genau gezeigt, wie schwierig es war, das Ziel war erreicht. Jetzt haben diese Funktion „Big Fonts“ (CM 6) übernommen.
Es gibt keine UI für Hacker, das stimmt. Mit Hilfe von CM 12 kann die Arbeitsweise von Hackern dargestellt werden. So können diejenigen, die keine Computerzeitschriften lesen, auf das Problem aufmerksam gemacht werden. Extrem viele Webseiten weisen eine gefährliche Lücke auf, und theoretisch kann Jeder Opfer einer Hacker-Attacke werden. Wie ist es möglich, dass auf einmal der Router ein unbekanntes Passwort verlangt und Ihren Internet-Zugang sperrt? Wer sind die Unbekannten, die unbemerkt Online-Banken knacken, oder Viren und Würmer züchten? Und wie?
CM14 ist auch eine Warnung: es ist extrem wichtig sich sichere Passwörter auszudenken, und zwar verschiedene für Mails, eBay –Nutzung und on-line Shopping. Es gibt schon sogar Tools die Passwörter verschlüsselt auf CD oder USB-Stick speichern. Ob das sicher ist, ist eine gute Frage. [14] Aber man braucht das, weil das beliebteste Password noch immer „Password“ ist.
CM7 liegt mir besonders am Herzen. Leider kann man sich mit Computern noch nicht unterhalten. Aber vor 30 Jahren haben wir auch Computer noch nicht so viel benutzt. Wer weiß, was kommt? Sprachdialogsysteme werden jetzt schon in Telefonzentralen und Call Centern, Buchungen und Bestellungen, Auskünften, Marketingverfahren und Authentifizierungen eingesetzt Es ist jetzt häufig so, dass Verbraucher Kommunikation mit Computern nicht wirklich genießen kann, da das System nicht immer alles versteht, die Menüstruktur zu umfangreich und Vorqualifizierung so kompliziert ist, dass es zu Irritationen führt. Aber es wird hart daran gearbeitet, dass es möglich ist, mit Computern zu sprechen: VoiceXML 2.0 wird verabschiedet, die Sprachausgabe mit synthetischer oder aufgenommener Stimme wird weiterentwickelt, so genannter Voice Browser wird über Spracherkennung realisiert und umgekehrt werden Informationen konvertiert und als gesprochene Sprache wiedergegeben. Das ist eine schwierige Aufgabe. So wie mal Fliegen, gehört das mittlerweile zum Alltag.
Einige CM sind also überhaupt nicht „hoffnungslos“, und die anderen sind nicht wirklich schädlich.
Aber wie entstehen die CM? Ich glaube, dass sie aus unserem Leben kommen. Ein durchschnittlicher Mensch kennt sich mit MS Office, paar UI und paar Computer-Spielen aus. Programme und Geräte werden mit unübersichtlichen Menüs ausgerüstet. Bevor ein normaler Mensch an die wichtigen Funktionen herankommt, wäre in einem Film die Erde schon vernichtet. Natürlich sollen CM1, CM4 und CM10 in Movies gelten! Leute aus IT-Abteilung und der Nachbar, der Informatik studiert, können es auch!
Noch eine Frage würde ich gerne stellen: wer entdeckt CM? Bestimmt keine Hausfrauen. Sie freuen sich einfach über CM9.
2.2 Warum werden Computer so dargestellt
Warum ist es schlimm, dass Computer unrealistisch dargestellt werden? Ich kann kaum glauben, dass Leute, die Computerfilme drehen, nicht wissen, dass es eigentlich anders funktioniert. Ist das überhaupt ein Problem, diese unrealistische Darstellung? Nielsen stimmt zu: Erstens: Research funding and management expectations are subtly biased by the incessant emphasis on unrealistic UI design such as voice, 3D, avatars, and AI.[1]
Ja, gut. ich muss zugeben: Sprach-Dialogsysteme stecken immer noch in Kinderschuhen, aber 3D-Oberfläche kommt mit Vista... mal sehen.
Zweitens: Users blame themselves when they can't use technology.[1] Das ist ein psychologisches Problem. Was sollen denn die meisten Frauen machen, wenn sie die Schauspielerin sehen, die nach einer Party schön geschminkt und toll frisiert aufwacht?
Drittens: Professor von Princeton und Yale Universitäten in Physik and Graphik Design Aaron Marcus macht dem Massmedia folgenden Vorwurf : „Movies and television have the challenge of making hard-to-imagine scenarios make sense to people who often cannot imagine the full power of user-interface innovation and creativity harnessed to human-computer and human-human communication and interaction. ([3], Marcus:55) Hollywood und TV kämpfen mit allen denkbaren Mitteln um möglichst hohe Einschaltquoten. Aber dass sie es als Ziel gesetzt haben, HCI Konzepte zu ruinieren, kann ich mir kaum vorstellen.
“In terms of new approaches, I am reminded of Tom Cruise dancing with data in Minority Report, of advertisements following his movements and directing targeted commercial announcements directly to him as he flees through a future cityscape. Here represented are interactions and environmental graphics that seemed thoughtful responses to what technology could deliver in the 21st century, not the 20th. ([3],Marcus:55) Arbeitstechnik ist schon übertrieben dargestellt, aber so es ist nun mal: einige leben im 21.Jahrhundert, die anderen immer noch im Mittelalter, nicht nur im technologischen Sinne des Wortes. Außerdem versprich so eine Arbeitsweise keine chronischen Rückenschmerzen für Informatiker mehr.
Ich persönlich sehe einige positive Auswirkungen von „Computer Misconcptions“.
Das gibt vielen eine Chance zu sehen wie Programmierer und Informatiker arbeiten: das ist eine vereinfachte Darstellung, wie ein Arzt operiert wird ja auch nicht in „vollen Zügen“ gezeigt. Das ist doch nicht so schlimm, wenn ein Virus mit GUI gemacht wird („SwordFish“), nicht mit der Kommandozeile, was überhaupt nicht verständlich dargestellt werden kann, oder wird sowieso dafür kritisiert, dass der Schrift zu groß ist (s.CM6).
“Because it makes hackers and hacking look cool! (You know you would love it if you could do half the things they do in the film! (“Hackers“1995 „Sneakers“1992) [4] Endlich mal zählen nicht nur „Rocky“ oder „Spiderman“, sondern intelligente Menschen zu Helden! Das sieht toll aus! „Matrix“ und „Hackers“, „Minority Report“ und „Terminator“ und viele andere Filmen wir haben sie alle gerne angeschaut!
Das erweckt Interesse an technischen Fortschritt. Mein Chef, als wir mögliche Versbesserungen an DB, besprochen haben, hat gesagt: „Ich will es so wie in „Matrix“ haben!“. Das bereitet gewisse Schwierigkeiten für IT, aber hilft die Aufgaben zu formulieren, und beschafft uns Arbeitsplätze.
Filme über die Zukunft darf man eigentlich nicht so streng beurteilen, sonst sollten wir aufhören Märchen zu erzählen. Die sind doch nicht weniger interessant geworden nur aus dem Grund, dass vieles ausgedacht ist: Drachen, Ritter und Happyend nach der Hochzeit.
Und das Wichtigste ist: dem Fortschritt schaden die CM in Movies nicht! Ganz im Gegenteil: auf diese Weise verkörpern sich Träume der Menschheit oder wenigsten kommen zum Ausdruck.
3. „Misconception“ bedeutet nicht immer "falsch"
Was heute als „falsche Darstellung“ gilt, kann mal zur Klassik werden. Wir sollen lieber anfangen alle solche Informationen zu sammeln, zu klassifizieren und zu analysieren, so wie man es mit Märchen gemacht und vieles über das Leben und Geschichte herausgefunden hat. Den Einfluss der Filme auf die Gesellschaft darf man nicht ignorieren.
“By studying the film and video representations of past decades, we may not only gain a better understanding of past illusions and delusions, but we might gain a better understanding of how to present new concepts to the general public and bring them up to date on the future of human-computer interaction and communication.” ([3], Marcus:55)
Filmproduzenten sind, in erster Linie, Künstler oder Entertainer, nicht Wissenschaftler oder Lehrer. “A movie's purpose is entertainment, not task performance” gibt Nielsen zu. [1] Und ich sehe es auch so, und viele Anderen auch. „Personally I think they are great! Sure, they aren't all that realistic for the most part - but who cares? It's a film and it's meant to be entertaining! Who says films have to be realistic? [4] Wer sich für Computer wirklich interessiert, soll sich Bücher besorgen, Kurse besuchen, nicht nur Filme anschauen.
Wenn man die interaktiven Movies in Betracht zieht, dann wird es klar: Conceptions und Misconceptions, Träume und Realität, 3Ds und Filme wachsen schön zusammen. „Interactive movies are proposed as a new type of media produced by combining new trends found in movies, communications, and games. With interactive movies, we are able to build cyberspaces rich to the feeling of presence by applying computer graphics and 3D observation, and to get the feeling of complete immersion in these spaces, as if we were actually in them. In addition, it is possible to experience stories through interaction with other characters in the spaces.”[6]
In Filmen über Liebe sind „Misconceptions“ genau das, was Geschichten so anziehend macht: Vieles ist schöner und einfacher als im Leben...wird aber nie so werden. Einige der „Computermisconceptions“ aber können wahr werden. „I do recall everyone marvelling in 1968 that ATaT Picturephones had become a reality by 2001 (that was only one of the overly optimistic estimates of future progress). Later, we would look in awe at Star Trek’s communicators while marvelling at the lapel-pin-based verbal communication with the main computer systems.” [3] Als Computerlinguistin habe ich große Hoffnungen darauf, dass irgendwann Computer menschliche Sprache verstehen werden, was zurzeit zu Computer Misconceptions zählt.
Sources:
1. http://www.useit.com/alertbox/film-ui-bloopers.html.
3. Aaron Marcus People: fast forward: CHI at the movies and on tv , in: Interactions, Volume 13 Issue 3, May 2006, Publisher: ACM Press
4. http://www.wangproducts.com/article.php?id=66.
5. http://www.allmovietalk.com/?p=127.
6. Ryohei Nakatsu, Naoko Tosa, Takeshi OchiConcept and Construction Example of an Interactive Movie System, in: Journal of VLSI Signal Processing Systems, Volume 27, February 2001, Issue 1-2, Publisher: Kluwer Academic Publishers
7. www.badastronomy.com/bad/movies.
8. http://www.surfnetkids.com/bad_science.htm.
9. http://www.cjc-online.ca/printarticle.php?id=141.
10. http://www2.ljworld.com/news/2006/may/13/gospel_according_hollywood.
11. http://www.dailyorange.com/media/paper522/sections/20061003Opinion.html.
12. http://de.wikipedia.org/wiki/Passwort:_Swordfish.
13. http://www.novell.de.
14. http://keepass.sourceforge.net.
15. http://www.leo.org.