User Interface Innovations in Mac OS X
Mit dem iPod begann der Siegeszug von Apple auf dem MP3 Markt. Nicht nur wegen dem ansprechendem Design sondern auch durch die Verarbeitung und Bedienung ist Apple in aller Munde gewesen. Daher wundert man sich nicht, wenn man sich die Absatzzahlen von Apple anschaut und feststellt, dass die Nachfrage nach allen Apple Produkten drastisch gestiegen ist. Was macht einen Mac so anders als einen PC? Apple rühmt sich damit, das weltweit fortschrittlichste Betriebssystem entwickelt zu haben. Es lohnt sich also das neue Betriebssystem von Apple unter die Lupe zu nehmen.
Mac OS X: Tiger
Die derzeitige Entwicklungsstufe des Betriebssystems von Apple trägt den Namen Mac OS X Tiger. Das Benutzerinterface von Tiger trägt den Namen „Aqua“ und ist einem metallenem Stil. Durch den kratzbürstigen Metalllook und den einheitlich abgerundeten Ecken der Fenster wirkt das Interface sehr edel. Die Farben der Short-Cut Buttons soll deren Funktion, wie minimieren, schließen oder maximieren andeuten. Da der Mac als Grafik PC bekannt geworden ist, verwundert es auch nicht, das die Fenster auf sehr stylische Art in der Dockleiste verschwinden, wenn man sie minimiert. Das Interface soll intuitiv sein, dass heißt der User soll sich ohne großes Vorwissen schnell zurechtfinden. Apple hat zwei Leisten fest auf dem Desktop verankert. Die untere nennt sich Dock. Der Nutzer kann hier seine häufig verwendeten Programme ablegen, damit er sie ähnlich wie bei Windows`s Schnellstartleiste ausführen kann. Im Unterschied zu Windows wird nicht bei jedem Klick auf ein Icon ein neuer Prozess des Programms gestartet, sondern man wechselt zu dem Programm, wenn es schon ausgeführt worden ist. Die obere Leiste ist fix und ändert sich bei jedem Programm und passt lediglich das Menü mit den programmspezifischen Eigenschaften an. Wichtige Informationen wie Datum und Zeit, Programme wie Spotlight und Airport sind in dieser Leiste integriert, so dass man sie zu jedem Zeitpunkt schnell ausführen kann.
Spotlight:Die Lupe ist meist ein Synonym für eine Suchengine. Auf Windowsrechnern gestaltet sich die Suche meist aufwendig und sehr langatmig. Der Suchalgorithmus scheint im Vergleich zu dem von Apple langsamer zu sein. Apples Algorithmus zeigt schon in Echtzeit während der Eingabe des Suchbegriffs die Suchergebnisse an. Er ähnelt dem Algorithmus der Apple-Software iTunes, die nach dem selben Prinzip arbeitet aber sich auf weitaus mehr Attribute als bei iTunes anwenden lässt. Spotlight ist im Betriebssystem integriert und ermöglichest somit nicht nur nach Dateien zu suchen, sondern wenn man mit Spotlight sucht, sucht er auch die eingaben, die man zum Beispiel in einem Messing Programm getätigt hat ab und zeigt diese an. Spotlight ist somit ein sehr mächtiges Suchtool, mit dem man garantiert das findet, was man sucht und das mit einer unglaublich schnellen Reaktionszeit.
Automator:Der User ist meist sehr enttäuscht wenn er immer wiederkehrende Aktion durchführen muss, ohne dass sie ihm einer Abnimmt. Zum Beispiel ist es sehr erschöpfend jedes Mal, wenn man seine Photos von der Digital Kamera auf den Rechner überträgt und dann alle einzeln umbenennen muss. Mit dem Automator ist es möglich selbstdefinierte Abläufe zu erstellen, die dann immer wenn man diese Aktion ausführt abgearbeitet werden. Der Automator funktioniert schon mit vielen Programmen wie z.B. iTues, Photoshop, … und die Entwickler bei Apple arbeiten daran ihn noch kompatibeler zu machen. Viele Websitedesigner erstellen das Design in Photoshop und schneiden es dann mit ImageReady für die Website zu recht. Es wäre also sinnvoll schon beim Start von Photoshop auch ImageReady zu starten und beim Speichern von Bildern sie automatisch in ImageReady zu laden um sie gleich weiter zu bearbeiten.
Dashboard:Das Dashboard ist eine Art von Desktop auf diesem werden aber keine Verknüpfungen zu Programmen hinterlassen, sondern hier werden „mini-“ Programme ausgeführt. Diese Programme nennt Apple Widgets und jeder Nutzer kann selber Widgets erstellen und sie uploaden und der Mac-Community zur Verfügung stellen. Im Betriebssystem sind Widgets wie iTues, Wetter, Kalender, Wörterbuch, Übersetzter, Notizzettel, und viele Andere implementiert. Wozu Widgets da sind, lässt sich an einem kleinen Beispiel erklären. Man muss einen Bekannten oder Verwandten vom Flughafen abholen und möchte gern verfolgen wo sich dieser gerade befindet. So kann man das Widget Flüge suchen ausführen, den Flug wählen und dann wird einem angezeigt, wo sich der Flug gerade befindet. Arbeitet man zum Beispiel an einem Dokument, zu dem die Quellen alle in einer Fremdsprache sind und man nicht jedes einzelne Wort kennt, so wechselt man in das Dashboard und übersetzt schnell mit dem Übersetzer das Wort und wechselt wieder in das Dokument ohne Programme zu starten oder zu schließen. Der Arbeitsrhythmus wird nicht gestört, da das wechseln in das Dashboard und zurück sehr schnell ist und die Widgets meist eine sehr übersichtliche Oberfläche bieten, an die man sich erst gewöhnen muss.
Exposé:Ein weiteres Feature ist das Exposé. Mit dem Exposé kann man die vier ecken des Desktops so konfigurieren, dass bestimmte Aktionen ausgeführt werden. Die Funktion vom Exposé sind mit der Taskleiste in Windows zu vergleichen. Programme werden im Windows beim Starten in der Taskleiste angezeigt und nach der Startfolge angeordnet. Will man nun schnell zwischen den Programmen wechseln, muss man nur das entsprechende Icon in der Taskleiste anklicken. Bei vielen geöffneten Programmen kann dies nicht gerade einfach sein. Apple hat deswegen das Exposé entwickelt, welches einem alle aktiven Programme auf dem Desktop anordnet und automatisch skaliert. Führt man den Mauszeiger nun über einen der skalierten Fenster, so wird der Name des Programms und der Datei / des Dokumentes angezeigt. Das Exposé bietet in der Fensteransicht zwei weitere Funktionen. Zum einem kann man sich mittels F10 alle geöffneten Fenster eines Programms anzeigen lassen und zum anderen kann man mit F11 alle Fenster verschwinden lassen und auf den Desktop zugreifen.
Genauer betrachtet ist also das hoch gelobte Exposé von Apple nicht anderes außer der Taskleiste von Windows. Es ist graphisch aufwendiger und passt zu dem Apple Lifestyle. Ob es nun wirklich schneller, benutzerfreundlicher ist hängt vom Benutzer ab. Ein eingeschworener Windows Nutzer wird sagen, dass er mit der Taskleiste, dem Desktopbutton oder den Windows Hot-Keys schneller arbeiten kann als mit den „aktiven Ecken“ auf einem Mac. Ein Mac User wird genau das Gegenteil behaupten. Beide Arten von Fensterverwaltungen sind bei einer geringen Anzahl von geöffneten Fenstern übersichtlich und effektiv. Sobald die Anzahl der geöffneten Fenster steigt wird es schwieriger das gesuchte Fenster schnell zu finden.
Voice Over:Voice Over ist für Benutzer mit Sehbehinderungen gedacht. Mit dieser Option kann man seinen Mac mittels Tastatur steuern, Tastenkürzel festlegen, Bildschirmausschnitt vergrößern, … Man kann sich eine englische Stimme aussuchen, die einem Vorliest wo man sich gerade befindet und welche befehle man gerade ausführt. Die Schnelligkeit und Lautstärke der Stimme kann den eigenen Bedürfnissen anpassen werden. Das Voice Over - Tool ließt einem nicht nur vor was man gerade macht, sondern man kann sich auch Texte von Webseiten und Dokumenten vorlesen lassen.
Sprachsteuerung:Das Betriebssystem verfügt über die Möglichkeit mit englischen Sprachbefehlen gesteuert zu werden. Man kann durch Dokumente blättern, sich die Uhrzeit ansagen lassen, wenn einem langweilig ist, kann man sich auch einen Witz erzählen lassen. Die Sprachsteuerung funktioniert wie alle gängigen Spracherkennungssoftwares nur in Geräusch armen Umgebungen. In Verbindung mit dem Voice Over ist es somit auch Blinden möglich mit dem Mac ohne meist sehr teure Zusatzsoftware zu arbeiten.
iCal und .Mac Sync:iCal ist der Kalender, der mit dem Betriebssystem mitgeliefert wird. Man kann sich zu bestimmten Tagen Notizen machen, Geburtstage eintragen, alles mit seinem Handy oder sogar über die Apple Webseite Synchronisieren. Jeder Nutzer kann seinen Kalender über .Mac uploaden und jeder andere kann seinem Kalender die Events eines online Kalenders hinzufügen. Sehr große Beliebtheit erfreuen sich dabei Sportkalender, da man mit denen nie das Spiel seiner Lieblingsmannschaft verpasst. Der Kalender verfügt neben den Funktion des Eintragens von Events auch die Möglichkeit sich mittels eines Alarms an das Event zu erinnern. Damit nicht alle Event gleich aussehen und man deren Wichtigkeit schon bei einem kurzen Blick auf die Wochenübersicht sieht, kann man Gruppen wie zum Beispiel Uni, Freizeit, Arbeit, … definieren und diesen Farben zu ordnen.
Mac OS X: Leopard
Die nächste Entwicklungsstufe von Apples Betriebssystem ist unter dem Namen Leopard bekannt. Die Entwickler arbeiten sowohl an den bisherigen Tools des Betriebsystems und auch an neuen Ideen um den Arbeitsprozess zu verbessern. Leopard wird voraussichtlich im Frühling 2007 erscheinen.
Time Machine:Ein neues Tool ist die Time Machine, mit der es möglich ist alle Daten die man je auf seinem Mac hatte wieder herzustellen. Stellt man mit fest, dass man vor geraumer Zeit aus versehen einen Ordner mit seinen Urlaubsfotos gelöscht hat, hätte man mit einem Windowsrechner nicht ohne weiteres die Möglichkeit sich seine Fotos wieder herstellen zu lassen. Mit Time Machine ist es denkbar einfach. Man start einfach das Programm und die Ansicht ändert sich in eine 3D Zeitleiste. Man kann dann in der Zeit zurück schreiten um den Zeitpunkt zu finden an dem man seine Fotos gelöscht hat. Durch einen Knopfdruck ist es dann möglich den gesamten Ordner wieder herzustellen oder wenn man nur bestimmte Bilder will, kann man sie markieren und auf die selbe Art und Weise wieder herstellen.
Um Time Machine zu nutzen muss man lediglich angeben wo die Daten für ein Backup abgespeichert werden sollen. Man kann entweder eine Partition dafür festlegen oder ein externes Laufwerk anschließen.
Spaces:Die Weiterentwicklung vom Exposé ist Spaces. Spaces bietet vier Desktops, auf denen man seine Programme ablegen kann. Man kann sich alle vier Desktops gleichzeitig einblenden lassen und die Programme die zusammen gehören, wie zum Beispiel Grafikanwendungen in einem Space, Textbearbeitung in einem anderen Space anordnen. Jeder Space verfügt über die Exposé Eigenschaften und zeigt somit alle geöffneten Fenster sowohl im Space als auch aller vier Spaces gleichzeitig an. Klickt man auf ein Programmicon in der Dock Leiste so wechselt man automatisch in den Space wo dieses Programm läuft.
Fazit:Aus dem Monopol Microsoft auf Desktop Computern ist ein Machtkampf zwischen Apple und Microsoft geworden. Der Mac, der bei Insidern als Grafikmaschine verschrien war, ist durch den Firmen erfolg von Apple zu einem Windows PC Ersatz geworden. Das Betriebsystem führt den äußeren Eindruck ziemlich beeindrucken fort. Alles ist bis zum kleinsten Detail geplant und nach dem Corporate Identity von Apple aufgebaut. Das Betriebssystem ist sogar so aufgebaut, dass es auf dem neuen Apple Produkt iPhone läuft. Es wurde also keine abgespeckte Version des Betriebssystem mit einem Zusatz „mobile“ oder so ergänzt, sondern es läuft das vollwertige Mac OS X drauf. Lediglich die Technik des multitouches wurde hinzugefügt, da das iPhone über keine Tastatur verfügt. Welches Betriebssystem nun ergonomischer, schneller, Benutzerfreundlicher ist, hängt wohl von dem Benutzer ab. Um einen repräsentativen Test durch zu führen müsste man Menschen an Geräten mit beiden Betriebssystemen testen, die nie zu vor eines der beiden Betriebsysteme benutzt haben. Die Betriebssysteme ähneln sich zwar sehr aber sind auf grafischen Aufbau her total Unterschiedlich. Beide nutzen mehrere Arten der Eingabe. Icons, Buttons und Hot-Keys sind die häufigste Eingabeart. Apple ist es durch die beiden fixen Leisten gelungen ein sehr angenehmes Arbeitumfeld für seinen Benutzer zu schaffen, indem er sich nicht auf neue Programmleisten umstellen muss, sondern immer weiß wo er was findet.