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Oliver Quiring, Benedikt von Walter, Richard Atterer
Sharing Files, Sharing Money - Ein experimenteller Test des Nutzerverhaltens in Musiktauschbörsen unter verschiedenen ökonomischen Anreizbedingungen In: Schramm, Holger (2007): Musik und Medien (Sonderheft der Medien & Kommunikationswissenschaft, 55). Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft GmbH, ISBN 978-3-8329-2789-9 (im PDF ab Seite 295) |
Illegale Musik-Tauschbörsen im Internet führen nach Angaben der Musikindustrie jährlich zu beträchtlichen finanziellen Verlusten für Künstler, Rechteinhaber bzw. Hersteller und Vertreiber von Tonträgern. Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung dieses Phänomens sind eher als restriktiv einzuschätzen und beruhen hauptsächlich auf der Umsetzung von legalen Bezahlmodellen (z.B. Musicload, iTunes Music Store). Neben diesen legalen Angeboten florieren aber noch immer eine Reihe illegaler Tauschnetze und die Nutzer können sich relativ frei zwischen legalen und illegalen Downloads entscheiden, weil illegale Downloads in der Masse weiterhin schwer negativ sanktionierbar sind. Neuere ökonomische Ansätze kalkulieren diese Verhandlungsmacht der Nutzer ein und basieren im Wesentlichen auf der Idee einer Erlösteilung zwischen professionellen Anbietern und Peer-to-Peer-Communities. Ziel der im Folgenden beschriebenen experimentellen Untersuchung mit 100 Studierenden war es, Teile eines neueren ökonomischen Geschäftsmodells auf dem Musikmarkt (Distribution-Revenue-Modell, Gehrke / Anding 2002) mithilfe sozialwissenschaftlicher Methoden zu testen. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass selbst erfahrene Filesharer Erlösteilungsmodellen aufgeschlossen gegenüberstehen und unter entsprechenden ökonomischen Anreizbedingungen auch bereit sind ihr Verhalten anzupassen. |