Windows 1.0 - 3.11 User Interface

Wenn man auf die Geschichte und insbesondere auf die Entwicklung eines Betriebssystems eingehen will, kann man wahrscheinlich in wenigen Seiten nicht alle Besonderheiten und Veränderungen beschreiben. Deshalb werde ich mich hier auf die wichtigsten Aspekte rund um die grafische Benutzeroberfläche konzentrieren. Eine grafische Benutzeroberfläche, im weiteren Text mit GUI (Graphical User Interface) abgekürzt, ist dazu da, Anwendungssoftware auf einem Rechner mittels grafischer Elemente zu bedienen, wobei in der Regel die Maus als Steuergerät benutzt wird. Den letztendlichen Durchbruch der GUIs und somit die Ablösung der kommandozeilenbasierten Oberflächen schaffte Microsoft im November 1985 mit Windows 1.0. Natürlich gab es auch noch andere Systeme von anderen Anbietern, z.B. Macinthosh oder Amiga, die wiederum auf anderen GUIs, z.B. Lisa oder Xerox Star, aufbauten. Diese will ich hier jedoch vernachlässigen, sie sind in den anderen Essays nachzulesen.

Windows 1.0 - 1.04

Als Boris Becker gerade Wimbledon gewonnen hatte, brachte Microsoft 1985 die erste Kaufversion von Windows auf den Markt. Bereits zwei Jahre zuvor schufen die Entwickler ein System, das den weniger bekannten Namen "Interface Manager" trug. Doch Bill Gates war nicht wirklich zufrieden und forderte sowohl die Anpassung des Erscheinungsbildes an die 1984 erschienene MAC-Oberfläche als auch die Ausführbarkeit von DOS-Programmen. Windows 1.0x war kein großer Erfolg, was wahrscheinlich weniger an dem Verkaufspreis von 99 US-Dollar als am Mangel an Anwendungsprogrammen lag. Man musste wieder auf DOS-Programme zurückgreifen und für die Ausführung dieser hätte man Windows ja gar nicht gebraucht. Man hatte lediglich einen grafischen Aufsatz für DOS erfunden, der die Bedienung des tristen und schwer verständlichen Bestriebssystems vereinfachen und revolutionieren sollte. Mittels der Maus, die damals übrigens samt Software schlappe 200 Dollar kostete, sollten sich auch unerfahrene Nutzer schnell zurechtfinden und sich nicht mehr mit Befehlen und Kommandos herumschlagen müssen. Sie konnten nun nämliche die revolutionäre Fenstertechnik benutzen, die ihnen ein paralleles Arbeiten mit mehreren Programmen gleichzeitig erlaubte, das sogenannte Multitasking. Allerdings war diese Fähigkeit von Microsoft eher vorgegaukelt. Zwar konnte man verschiedene Fenster geöffnet haben und auch zwischen diesen wechseln, doch wurde ein Programm in den Hintergrund gestellt, hörte dies auch prompt auf weiterzuarbeiten und das System konzentrierte sich auf das neue Vordergrundfenster. Die fehlende Fähigkeit der Fenster und Rahmen sich von dem Nutzer in Form und Größe verändern zu lassen tat ein übriges zur Bedienfeindlichkeit. Im Endeffekt war Windows 1.0 nichts anderes als ein Dateimanager, der einige Extratools wie Taschenrechner, Kalender oder ein Schreibprogramm besaß. Nachstehende Links geben einen kurzen Einblick in das Design.

Startbildschirm

Maus

Rechner

Windows 2.03 - 2.11

Mit Windows 2.0 wurden einige Verbesserungen, insbesondere was die Hardwareunterstützung und die Fensterdarstellung angeht, eingeführt. Nun konnte z.B. auch eine IBM Maus an den Rechner angeschlossen werden und die dargestellten Fenster waren ab sofort variabel in ihrer Größe und Farbe und durften sich neuerdings auch überlappen. Allein diese Veränderung erlaubte eine viel schnellere Navigation durch den Fensterdschungel, nicht zuletzt durch die neu eingeführten "Shortcuts", mit welchen man mittels Tastatur schnell Befehle ausführen konnte. Erstmals war eine klar strukturierte Menüführung sichtbar, in der der Benutzer z.B. sein Bildschirmlayout seinen Bedürfnissen anpassen konnte (siehe DesktopLayout). Obwohl es mittlerweile mehr Programme wie z.B. Word und Excel gab, schaffte diese Windows-Version immer noch nicht den großen Durchbruch. Nach wie vor war sie für die Heimanwendung und den alles vereinenden Arbeitsplatz zu unvollständig.

DesktopLayout

ÜberlappendeFenster

Windows 3.0 - 3.2

Im Mai 1990 gelang dann Microsoft endlich der lang ersehnte Durchbruch. Windows 3.xx war kaum mehr mit den Vorgängern zu vergleichen und strotzte regelrecht vor neuen Features. Eine der wichtigsten neuen Fähigkeiten war wohl die Unterstützung des VGA Standards womit nun 16 Farben und eine Auflösung von 640x480 dargestellt werden konnte. Mit diesem neuen Farbschema veränderte sich auch die Oberfläche und deren Anwendungen. Es wurde zum Beispiel möglich Graphiken in 3D darzustellen, was bei manchen Icons auf dem Desktop bereits genutzt wurde. Um stichpunktartig weitere Neuerungen zu nennen: Die Navigation wurde durch die Einführung von Programmm-, Daten- und Taskmanagern vereinfacht, wusste man nicht mehr weiter gab es eine ausführliche Hilfefunktion, das Setup wurde entschlackt und übersichtlicher gemacht, ein Druckmanager wird eingeführt, neue Schriftarten und Gestaltungsmöglichkeiten, Fehlermeldungen sind verständlicher und enthalten Hilfestellungen, Spiele wurden hinzugefügt (z.B. Solitär), die Kontrolle über nicht Windowsprogramme wurde erhöht, es gab einen Soundrekorder und einen Mediaplayer. Außerdem ist dieses Windows flexibel was die Speicherverwaltung angeht, bei Systemstart wird sofort erkannt welche CPU installiert ist und es wird in den idealen Modus umgeschaltet. Dies erspart dem Nutzer einigen Ärger und schützt sich selbst vor falscher Behandlung. Großer Beliebtheit unter den Programmierern erfreute sich unter anderem der WindowsSoftwareDevelopmentKit (SDK), mit dem es wesentlich einfacher war Gerätetreiber zu programmieren. Dazu kommt noch ein echtes preemtives Multitasking und viele Anwendungen wie z.B. Paintbrush und schon ist das neue Windows 3xx fertig und verkauft sich von da an über 10 Millionen Mal. Gleichzeitig war mit dieser Version ein neuer Standard was GUIs und Benutzfreundlichkeit angeht geschaffen.

SetUp

Titelbild

ControlPanel

3DWelten

PaintBrush

verfasst von Martin Denzel (16.12.04)

Literatur:

1. http://www.microsoft.com/germany/ms/windowsxp/praxis/history/win13.htm

2. http://www.pcshow.de/history/windows.php

3. http://www.jenskleemann.de/wissen/bildung/wikipedia/g/gr/grafische_benutzeroberfla_che.html

4. http://toastytech.com/guis/reactos.html