Brainstorming and Creativity Methods

Victor Czenter

 

 

 

Was ist Kreativität?

Der Begriff findet seinen Ursprung im Lateinischen „creatio“, was so viel wie „schaffen“, „erschaffen“, „arbeiten“, „gebären“ bedeutet. All diese Wörter deuten schon auf einen dynamischen schöpferischen Prozess hin. Die Kreativität als höher psychologischer Prozess ist die Fähigkeit bewusst oder unbewusst mentale und /oder reale Lösungen oder Ansätze durch neue Kombinationen zu finden oder real zuschaffen.

Sie interagiert sehr stark mit anderen kognitiven Prozessen, insbesondere mit der Imagination, die sich von der Wirklichkeit distanziert, um das Entstehen von kombinierte, umgeformte, neuen Modellen zu ermöglichen.

Des Weiteren spielen in der realen Welt der Wille, die Willenskraft, die Neugierde eine wichtige Rolle für das Finden von Lösungen.

Das Interessante an diesem psychologischen Prozess ist, dass die Kreativität selbst auch Ziel auch Grund und treibende Kraft ist.

Es gibt drei Eigenschaften, die die Kreativität beschreiben.

 

Wir leben in einer modernen Welt, in der die Menschen in allen Bereichen ständig vor neuen Herausforderungen stehen und nach innovativen Lösungen weiter suchen. Dabei ist die Kreativität der Schlüssel, der uns hilft, die reale Welt oder Teile davon neu auszudenken, umzugestalten, oder neue optimierte Lösungen zu finden.

In dem Problemlösungsverfahren hat Poincaré vier Phasen gekennzeichnet.

  1. Vorbereitungsphase / Exploration – das Problem wird als Problem erkannt, und sucht nach Informationen über das entsprechende Problem.
  2. Inkubation – Zwischenphase der Entdeckung und Lösen der Probleme (Fragestellung). Man versucht sich zu distanzieren um sich nicht beeinflussen zu lassen und objektiv nach Lösungen zu suchen
  3. Ilumation / Geistesblitz – das Aha-Erlebnis, das bewusst oder unbewusst stattfindet, ganz zufällig, unerwartet manchmal.
  4. Verifikation – die gefundene Lösung wird angewandt und untersucht, und das Suchen geht in die Elaboration – Ausarbeitung der Lösung über.

 

Um diese Verfahren zu optimieren, d.h. hat man verschiedene Methoden und Techniken entwickelt, um das Schöpfungsprozess, oder einzelne Phasen des Verfahrens zu beschleunigen, und die Suchrichtung zu erweitern.

 

Brainstorming

Was ist Brainstorming?

Ist eine Methode zum Sammeln von Ideen und Gedanken innerhalb einer Gruppe dar, wobei alle Hemmfaktoren minimiert werden sollen. Eine der schnellsten, einfachsten und am häufigsten angewandte Methode.

Wie funktioniert Brainstorming?

In der Gruppe stellt der Moderator eine Frage zu einem bestimmten Thema. Alle Teilnehmer dürfen und sollen sich gedanklich mit dieser Frage /Thema beschäftigen, und sich spontan in Stichwörter zu diesem Thema äußern. Alle Ideen, Assoziationen der Teilnehmer werden aufgeschrieben, ohne eine bestimmte Regel zu folgen. Es wird nicht lange überlegt, in wie weit die Stichwörter einen engeren oder weiteren Zusammenhang mit dem Thema haben, sondern der Moderator schreibt alle Begriffe auf einem Flipchart – Whiteboard auf. Eine Einteilung und Klassifizierung der Stichwörter erfolgt erst später. Eine solche Sammelaktion von Ideen soll in Gruppen von 5-8 Personen stattfinden und zwischen 7-10 Minuten dauern.

Weitere Brainstormingmethoden, die sich von der klassischen Methode distanzieren:

Rawlinson Brainstorming

Diese Methode ist für Gruppen gedacht, wo die Mitglieder nicht untereinander sondern mit dem Moderator (unidirektional) kommunizieren sollen. Praktisch für eine Gruppe, die nicht miteinander sonder nur mit dem Moderator (unidirektional) kommunizieren soll.

Der Moderator konzentriert sich auf das von ihm angesteuerter Ziel.

 

Imaginary Brainstorming
Wie das klassische Brainstorming, mit der Regel, dass jede Problemstellung: einen Subjekt, Prädikat und Objekt hat. Bei der Evaluation werden die einzelnen Satzteile durch andere ersetzt, und dabei mit der Umstellung nach anderen sinnvollen Lösungen gesucht

 

Trigger Session
Brainstroming, aber jeder erstellt eine Ideenliste. Im Uhrzeigesinn werden die Lösungen von den Teilnehmer gelesen, und jeder hackt eine laut gelesene Lösung von seiner Liste ab. Das geht ein paar Mal im Kreis bis alle Lösungen gelesen worden sind.

 

Negatives Brainstorming
Ist die Methode zu einer gegebenen Fragestellung Lösungen zu finden, wie man so was NICHT macht, um ein Effekt zu vermeiden. Die Gruppe analysiert das Problem von einem Worst-Case Ansicht und versucht die Schwachpunkte zu finden. Analytisches Denken wird gefordert.

 

Brainwriting
Eine Brainstorming-art, nur dass die Teilnehmer die Ideen nicht aussprechen, sondern erstmal aufschreiben. Ein Vorteil für diejenigen, Schwierigkeiten haben, sich in der Gruppe verbal auszudrücken.

 

Brainwriting-Pool
Eine Art Brainwriting. Man soll ein gestelltes Problem nach einem einem vorher festgelegten Regelsatz lösen.

 

Collective-Notebook
jeder sollte ein Problem in einer bestimmten Zeitspanne z.B. in paar Tage oder in einer Woche zu lösen. Als Hilfsmittel hat das Subjekt ein Heftchen mit der Problemstellung, in dem es sich tägliche Ideen, Geistesblitze auffangen und aufschreiben kann.

 

 
Methode 6-3-5
Die Idee dahinten: Enstehung von einer ungewöhnliche Kombination von Ideen und Begriffe

Brainstomp

Kombination aus Brainstorming und Stomp. Ein erlebnisvoller Ideenfindungsprozess als Mischung aus Rhythmus, Bewegung und Kreativität.

Geschieht in mehreren Phasen:

  1. Get Rhythmus – Auflockerung für Körper und Geist.
  2. Think out of the Box – Umformulierung der Probleme
  3. Break the Rules - Ver-rückte, ungewöhnliche Ideen formulieren
  4. Turn it on – die Kernideen rausfischen
  5. Make it happen – Ideen ins Leben rufen, was ist möglich

 

Im Laufe der Zeit wurden weitere Kreativitätsmethoden entwickelt.

Galeriemethode

ist eine Mischung aus Einzel- und Gruppenarbeit. Ideell für gemischte Gruppen. Die Problemlösung findet in vier Phasen statt

 

Clustering
ist eine spezielle Form von Brainstorming, nur für eine Person gedacht. Ein Begriff wird in einem Kreis auf einem Blatt Papier geschrieben. Das Subjekt schreibt weitere Begriffe auf, die ihm spontan dazu einfallen. Die Kreise werden dann mit Pfeilen oder Geraden verbunden. Man kann auch zu einem früheren Konzept springen, oder auch eine neue Verzweigung folgen. Man verfogt eine allgemeine Idee, die Begriffe werden nicht klassifiziert.

 

Mind Mapping - Strukturdiagramme
Methode unterscheidet sich von Clustering nur dadurch, dass die Begriffe hierarchisch untereinander geordnet sind. Die wichtigen Kategorien werden zentral geordnet, und mit weiteren wenigen relevanten Unterpunkten verbunden.

Abbild 1 - Strukturiertes Mindmapping

 

Freewriting
zu einem bestimmten Thema während zehn Minuten ohne Unterbrechung schreiben. Auch wenn einem nichts einfällt, einfach nur den Bleistift laufen lassen. Man kann auch Bilder malen.

 

Schreibwerkstatt
ist ein Schreiben mit allem Sinne innerhalb einer Gruppe. Bei Kerzenlicht, Tee oder Kaffe, in einem netten Ambiente beginnt zu schreiben zu einem vorgegeben Thema.

 

Kreatives Schreiben
soll die Schwierigkeiten bei Schrift-Blockaden beseitigen

 

Reizwortanalyse
Aus einer Reihe von zufälligen „Reizwörter“ sollen neue Ideen entstehen. Am besten aus einem zufällig geöffneten Lexikon. Dann wird ein Brainstorming durchgeführt

 

Synetics - Synektik
Die Teilnehmer versuchen Analogien zwischen mehrere Objekte / Begriffe zu finden und diese zu neu kombinieren

 

Tilmag-Methode

Die Transformation Idealer Lösungselemente durch Matrizen der Assoziations- und Gemeinsamkeitenbildung – eine vereinfachte Version der Synektik Ein Problem wird diskutiert und anhand dessen werden Assoziations- und Gemeinsamkeitsmatrix aufgestellt, die dann gegenübergestellt werden um Lösungen zu finden.

 

Bionics - Bionik
diese Methode hat als Ausgangspunkt das Finden von Lösungen anhand analoger biologischer Strukturen. Es sollen ähnliche Modelle wie das vorgegebene Problem in der Natur gesucht werden. Die Lösung der Evolution als ständig optimierender Prozess ist öfters auch die Lösung, die man technisch umzusetzen versucht.

 

Semantische Intuition
rstmal werden Begriffe gesammelt, und die einzelnen Wörter werden kombiniert, um neue Wörter und Ideen zu generieren.

 

TRIZ
Teoria reshenija izobretatjelskich zadacz oder Methode des erfinderischen Lösens, von Erfinder systematisch angewendet. Diese Methode ist durch folgende Schritte charakterisiert.

Technische System basieren / bauen aufeinander auf, und entwickeln sich nach bestimmten Mustern

 

Bisoziation
Ist eine Wortkombination aus Bild und Assoziation. Bei dieser Methode geht es um bildhafte Vergleiche in der Sprache, und Suchen nach neuen Kombinationen. Nach der Fragestellung des Problems wird ein Bild zufällig ausgewählt und man versucht Assoziationen zu finden.

 

Provokation
Man versucht durch eine provokative Problemstellung selbständiges vernünftiges Denken zu fordern. Man analysiert gleichzeitig schon stehende, funktionierende Konzepte und gleichzeitig versucht man, Lücken, Verbesserungen zu finden. Oder bestimmte Komponente wegzulassen, andere hinzuzufügen. Man wird dadurch zur konstruktiven Reflektion angeregt.

 

Osborne’s Checklist
Diese Methode wird angewandt in den Produktenwicklungsprozessen. Es wird eine Reihe (Liste) von Fragen zu einem Bestimmten Produkt gestellt, und man versucht alle Funktionalitäten, Eigenschaften, Auswirkungen aufzufassen.

 

SCAMPER/ SCAMMPERR
Wurde von Michael Mikalko entwickelt, um ein Produkt zu analysieren und neu zu redisignen. Durch folgende Operationen versucht man neue Produkte zu entwickeln, oder existierende zu verbessern.

 

Denkhüte von De Bono

Ein Rollenspiel, in dem sich jeder der Teilnehmer zur gestellten Problemstellung äußern muss, und dabei beachten im Rahmen der Rolle zu bleiben. Man versucht verschieden Ansichtspunkte, Perspektiven zu entwickeln. Die sechs Hüten oder Farben charakterisieren jeweils eine andere Denkart.

 

Walt-Disney Methode

wird in der NLP verwendet, und kann einzeln oder in kleine Gruppen angewandt werden.
Sie basiert auf einem Rollenwechselkreislauf, in dem nach einer optimalen Lösung gesucht wird. Die drei Rollen sind der Träumer (Schöpfer), der Realisierer (Macher) und der Kritiker ( Fragesteller).

Zukunftswerkstatt
Durch diese Methode soll die Phantasie anregen um neue Lösungen zu finden. In einem kurzen Brainstorming in der Kritikphase werden die aktuellen Probleme erörtert. In der Phantasie, oder Utopiephase wird nach utopischen, unmöglichen Lösungen gesucht – Idealmodelle – „wie schön, wäre wenn“

In einer dritten Phase werden die ersten zwei Abschnitte zusammen gebracht und die möglichen Ansätze werden aufgefangen.

 

Kopfstandtechnik
Methode, durch die man das Problem von der umgekehrten Perspektive zu sehen.
Die Problemstellung wird verdreht, und man versucht eine Lösung der Umkehrung zu finden. Die Umkehrung der gefundenen Lösung stellt die Lösung.

 

Zukunftswerkstatt
Durch diese Methode soll die Phantasie anregen um neue Lösungen zu finden. In einem kurzen Brainstorming in der Kritikphase werden die aktuellen Probleme erörtert. In der Phantasie, oder Utopiephase wird nach utopischen, unmöglichen Lösungen gesucht – Idealmodelle – „wie schön, wäre wenn“

In einer dritten Phase werden die ersten zwei Abschnitte zusammen gebracht und die möglichen Ansätze werden aufgefangen

 

Progressive Abstraktion
Man versucht sich vom Problem zu distanzieren, indem man auf einer höheren Abstraktionsebene übergeht. Man sucht nach Sinn, Ziel und Zweck des Problems. Dann werden Alternativen zur gleichen Funktionalität (Zweck) gesucht.
 

 

Superposition
bedeutet, dass mehrere Mehtoden überlagert angewandt werden.
 
 
 

 

Fazit:

Durch das systematische Anwenden der Kreativitätsmethoden wird der Schöpfungsprozess beschleunigt, Gedankenblockaden beseitigt, Ansichten erweitert, und die Persönlichkeit gefördert.

 

 

Bibliographie:

IAK
Creativitate - definitie, forta de creatie, proces, act dinamic, gandire divergenta
Creativity & Inventive Problem Solving
Creativity techniques and creative tools for problem solving
http--www2.epfl.ch-webdav-site-mir-shared-import-migration-Jordi_Abstract_results.pdf
Kreativität - Kombinationstechnik
Kreativitätstechnik - Wikipedia
NogH-2004  Creativity and Creativity Methods  - Lecture Points 2004-01-26     (Jón Erlendsson)