Ludwig Maximilian Universität München LFE Medieninformatik

Aspekte des Lesens am Computer

Aufsatz zur Veranstaltung „Mensch-Maschine-Interaktion“ Von Evgeniy Dekhtyar

1.Einleitung

2.Lesevorgang aus psychologischer Sicht

3.Lesbarkeit und Lesegeschwindigkeit

4.Auswirkungen auf die Lesbarkeit und Lesegeschwindigkeit

4.1 Schriftart

4.2 Farbe Satz

4.3.Textmenge

5.Fazit

6.Literatur

7.Online-Verzeichnis

1. Einleitung

Im Laufe der letzten Jahre gewann die Informationgestaltung mit Computerwerkzeugen kontinuerlich an Bedeutung. Dabei wurde Textverarbeitung zu einem der zentralen Punkte bei der oben genannten Informationgestaltung..Verafssung und Recherche von z.B. wissenschaftlichen Artikeln im elektronischen Format gestalten das Problem Lesen aus einem etwas anderem Winkel. Lesen am Computer ist sowohl als normalses Lesen als auch Lesen auf einem anderen Medium zu betrachten Da der Computer nun im Spiel war , müssten alte Aspekte überdacht und neue Aspekte dazu entwickelt werden

2. Lesen aus Psychologischer Sicht

Die PISA-Studie folgt mit ihrem Lesebegriff Erkenntnissen der neueren Gehirnforschung und des Konstruktivismus. Danach ist Lesen als aktive Auseinandersetzung mit Texten aufzufassen: Der Text wird bedeutsam in Abhängigkeit vom (Vor-)Wissen, den Zielen und Erwartungen des Lesers. Der Leser konstruiert die Bedeutung des Textes in einer Art Entdeckungsprozess, der top down, also vom Leser zum Text geht. Was der Leser entdeckt, findet er im Text. Damit spielt sich der Leseprozess immer auch bottom up ab Dabei laufen vier Teilprozesse ab, die die Buchstaben-, Wort-, Satz- und Textebene betreffen. Auf der untersten Ebene werden die Buchstaben und Wörter erkannt und einzelne Wortbedeutungen erfasst. Auf der nächsthöheren Ebene werden semantische und syntaktische Relationen innerhalb der Sätze und zwischen ihnen hergestellt. Auf der folgenden Ebene werden Sätze satzübergreifend zu Bedeutungseinheiten integriert. Darauf aufbauend wird eine kohärente mentale Repräsentation des Gelesenen entwickelt, die mit dem (Vor-)Wissen abgeglichen wird.

3. Lesbarkeit und Lesegeschwindigkeit

Um sich weiter speziell mit dem Lesen am Computer zu befassen , sind zwei Merkmale zu betonen . Lesbarkeit(readability) und Lesegeschwindigkeit(reading speed) sind Punkte , die Text-Layouts voneinander unterscheiden. Texte auf dem Bildschirm sollen womoglich so gestaltet sein, dass sowohl gute Lesbarkiet als auch hohe Lesegeschwindigkeit bei der Textgestaltung erstrebt werden sollen.

4. Auswirkungen von Schriftart, Farbe und Satz auf die Lesbarkeit und Lesegeschiwndigkeit

Die Lesbarkeit und die Verständlichkeit von Texten hängen von einer Vielzahl von Merkmalen ab. Das Lesen des Textes auf einem Monitor ist anstren gender und unangenehmer als das Lesen vom Papier. Untersuchungen haben gezeigt , dass die Lesegeschwindigkeit am Bildschirm langsamer ist und dass der Leser unkonzentrierter und ungenauer liest. Dies hat verschieden Ursachen . Ein wesentlicher Grund dafür scheint die geringe Zeichenauflösung des Monitors zu sein( im Allgemeinen 72 dpi-Punkte pro inch- im Gegensatz zu 300 dpi und mehr beim Druck). Dadurch wird das rasche Erfassen von Worten erschwert.Ausserdem wirkt das „Flimmern“ des Bildschirms auf die Augen ermüdend , ebenso die Tatsache , dass der Benuzer in eine Lichtquelle blickt während er beim Papier reflektives Licht sieht.

Drei weitere Besonderheiten wirken auch auf Lesbarkeit und Lesegeschwindigkeit, nämlich Schriftart , Farbe und Texte.

Typografische Regeln und Erfahrungen bilden aber weiterhin die Grundlage für eine Bildschirmtypografie. Sie müssen nur, wo notwendig, verändert oder ergänzt werden. Die verwendeten Schriften sind in der Regel für Printmedien entworfen und zeigen Mängel bei 72 dpi Monitorauflösung. Im Umgang mit Schriftgrößen und Spationierungen, das sind vergrößerte Buchstabenabstände, Zeilenlängen und Durchschuß müssen andere Regeln für eine optimale Bildschirmdarstellung gefunden werden.

4.1. Schriftarten

Dem Problem der geringen Auflösung kann man mit speziellen Bildschirmschriften begegnen. Es gibt Schriften, die speziell für die Bildschirmdarstellung entworfen wurden. Dies sind beispielsweise die Schriften, die nach Städtenamen benannt wurden: Chicago, Geneva, Monaco oder New York. Das Schriftbild ist der Bildschirmauflösung angepaßt und zum Lesen auf dem Bildschirm optimiert. Aber auch reguläre Schriften eignen sich unter Umständen für den Bildschirm. Man sollte die Bitmapdarstellung der Schrift in der notwendigen Größe untersuchen, um die Eignung der Schrift festzustellen. Kritisch sind hierbei Buchstaben, die Rundungen haben, wie das »o«, oder die Schrägen haben, wie beispielsweise das »w«. Hier wird schnell klar, ob die Schrift in der jeweiligen Größe für den Bildschirm geeignet ist. Auch die Buchstabenabstände sollten untersucht werden. Sind diese zu eng, wird der Text durch Zusammenklumpen der Buchstaben schwer lesbar, auch wenn die Bitmapdarstellungen der einzelnen Buchstaben akzeptabel sind. Spationieren wird notwendig. Ab einer bestimmten Größe sind auch reguläre Schriften ohne große Einbußen auf dem Bildschirm lesbar. Für sehr kleine Schriftgrade eignen sie sich in der Regel nicht. Beispielsweise ist die Futura in einer Größe von 16 Punkt für eine Verwendung auf dem Bildschirm geeignet, während die Geneva, als spezielle Bildschirmschrift, auch in einer Größe von 9 Punkt auf dem Bildschirm gut lesbar ist. Dünne Strichstärken und Schräglage der einzelnen Buchstaben sind für eine Bildschirmdarstellung ungeeignet. Die Rasterung zerreißt dünne Linien bis zur Unkenntlichkeit oder läßt sie gar ganz verschwinden. Aus diesem Grund sind Schreibschriften für den Bildschirm ungeeignet. Gleiches gilt für die Auszeichnungsformen »Outline« oder »Schattiert«. Das Problem liegt auch hier in den dünnen Linien. Beim Schattieren wird der Schatten kaum wahrgenommen, der Effekt auf dem Bildschirm ist eher der eines unscharfen Bildes. Dies gilt wieder besonders für kleine Schriftgrade.

4.2. Farben

Die Farbtiefe bezeichnet die Anzahl der verwendeten Farben. Da die Farbtiefe entscheidend den Speicherbedarf beeinflusst, ist hier immer die geringste Zahl darzustellender Farben anzustreben.Ein Schwarz-Weiß-Bild muss nicht mit 16,7 Mio. Farben, ein Farbfoto kann nicht mit 8 Bit Graustufen gespeichert werden.

Was ferner zu beachten wäre: Je mehr Farben, um so größer der Speicherbedarf. Die Farbpalette von Bilder indizieren verringert die Qualitätsverluste. Stufige Kanten von Bildern lassen sich mit Anti-Aliasing verringern.

Farben haben für die Kulturkreise unterschiedliche Bedeutungen. Also z.B. Weisse Farbe ist als Symbol von Reinheit, Unschuld in westlicher Welt und wiederum a ls Symbol von Trauer in Asien zu sehen.

Zu nennen wäre auch die Farbenblindheit, die ein Problem bei der Gestaltung von Websites ist.Dies Problem wird oft nicht berücksichtigt . Dabei sind ca 10% der Nutzer farbenblind und können deshalb Inhalte nicht oder nicht richtig wahrnehmen.

4.3. Textmenge

Für die limitierte Bildschirmgröße und die grobe Auflösung gibt es nur eine Devise: Weniger ist mehr - kürzen, was das Zeug hält. Lange Textpassagen sind auf dem Bildschirm nicht angenehm, auch wenn die Qualität der Monitore besser wird. Text bleibt auf dem Bildschirm anstrengender zu lesen. Um den Leseanreiz zu erhöhen, kann man auf dem Bildschirm eher großzügig setzen, da es hier keine ökonomischen Zwänge wie bei den Printmedien gibt. Allerdings ist auch ein häufiges Scrollen und Weiterblättern nicht gerade angenehm. Hier heißt es, Kompromisse zu schließen.

5. Fazit

Der Text auf dem Bildschirm trägt sowohl die Merkmale von einem normalen Text auf dem Paier als auch spezifische Merkmale , die durch Software (Textverarbeitungsprogramme) und Hardware insbesondere Bildschirm geprägt werden. Schriftarten , Farbe und Textmenge sind unter anderem entscheidende Aspekte.

6. Literatur

1. Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.): PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich. Opladen 2001.

2. Götz, V.: Schrift & Farbe am Bildschirm. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 1998.

3. Turtschi, R.: Mediendesign. Sulgen, CH: Niggli, 1998.

7. Online-Verzeichnis:

1.http://visor.unibe.ch/WS00/Internet/protokolle/lesen%20im%20web.pdf/

2.http://www.hu-berlin.de/rz/rzmit/rzm18/8.html/

3.http://cbl.fh-hagenberg.at/public/guidelines/files/cbl01006c.pdf/

4.http://www.ideenreich.com/struktur/wahrnehmung_02.shtml/